IW Köln, Mitteilung vom 22.05.2017

Der Staat beansprucht einen stetig wachsenden Anteil der Wirtschaftskraft für sich. Während der Anteil der Steuereinnahmen am Bruttoinlandsprodukt nach der Kassenstatistik im Jahr 2016 bei 22,5 Prozent lag, waren es 2004 noch 3 Prozentpunkte weniger. Dabei steigt vor allem die Steuerquote der Bundesländer.

Der Staat hat 2016 zum dritten Mal in Folge ein Haushaltsjahr mit einem Überschuss abschließen können. Auch für die Jahre 2017 und 2018 werden wieder Überschüsse im zweistelligen Milliardenbereich prognostiziert (IW-Forschungsgruppe Konjunktur, 2017). Ein wesentlicher Treiber dabei sind die florierenden Steuereinnahmen, die von 2005 bis 2016 nominal um rund 56 Prozent gestiegen sind. Das Bruttoinlandsprodukt verbuchte im gleichen Zeitraum eine nominale Steigerung um 36 Prozent. Da die Steuereinnahmen ein größeres Plus aufweisen als das Bruttoinlandsprodukt, nimmt die Steuerquote zu. Die Steuerquote gibt die Steuereinnahmen in Prozent des Bruttoinlandsprodukts an und stieg nach der Kassenstatistik von 19,5 Prozent im Jahr 2004 auf 22,5 Prozent im Jahr 2016 (BMF, 2017a; BMF, 2017b; Statistische Ämter der Länder, 2017). In diesem Jahr ist, ausgehend von der aktuellen Steuerschätzung, mit einem weiteren Anstieg auf 22,7 Prozent zu rechnen (BMF, 2017c). 1 Prozentpunkt bedeutet Mehreinnahmen für den Fiskus von rund 30 Milliarden Euro.

Quelle: IW Köln